 | Mein Leben - Mein Abenteuer Der 22. Mai 1994 sollte für Keith und Susan ein ganz besonderer werden. Dies war der Tag, an dem ihre erste und einzige Tochter das Licht der Welt erblickte. Das Paar hatte bereits zwei Söhne, allerdings fehlte ihnen, oder eher Susan, doch immer noch eine kleine Tochter in ihrem Leben. Diesen Wunsch konnte sie sich mit Blake´s Geburt nun endlich erfüllen. Es grenzte schon an eine kleine Sensation in ihrer Familie, denn überwiegend gab es in ihrer eher männlichen Nachwuchs, was man an ihren Cousins und selbst an ihren Onkeln, deutlich sehen konnte. Allerdings hatte sie auch eine Cousine, die ein Jahr jünger war als sie, mit welcher sie eine sehr enge Bindung aufbaute und sie eher wie ihre Schwester ansah, als nur 'ein' Familienmitglied von vielen. 5 Jahre später bekam ihre Mutter ein weiteres Kind. Wieder einen Jungen, doch damit sollte die Familie nun vollständig sein. Susan musste einsehen, dass sie nur eine Tochter haben sollte. Aber sie war mehr als glücklich mit diesem Umstand, wobei es natürlich nicht so aussehen sollte, als würde ihr an ihren Söhnen nichts liegen, denn dem war auf gar keinen Fall so. Der Cop und die Sekretärin liebten alle ihre Kinder, vom Ältesten, bis zum jüngsten und versuchten diese auch so behütet und beschützt aufwachsen zu lassen, wie es ihnen möglich war. Nachdem sich die Familie ein Haus in San Antonio gekauft hatte und somit auch näher an einigen Verwandten waren, hatte Susan auch endlich kein böses Bauchgefühl mehr, wenn sie ihre Kinder draußen spielen ließ. San Antonio war im allgemeinen eine sichere Stadt, vor allem nachdem man erfahren hatte, was der Familienvater beruflich machte.. Blake fands klasse das sie nun noch näher an ihrer Cousine wohnte, sodass die beiden nun fast jeden Tag miteinander verbringen konnten. Was aber nicht verhinderte, dass Blake, ebenso wie ihre Brüder und ihr Dad, eine Leidenschaft für Football entwickelte. Wirklich viel mitzureden hatten die beiden Frauen auch nicht, wenn es um das Abendliche Fernsehprogramm ging. Aber darauf kamen sie klar. Auch das Blake mit ihren Brüdern im Park Football spielte.. wobei sie sich übrigens das erste mal, im zarten Alter von 8 Jahren, das Handgelenk brach, weil sich ihre Brüder auf sich gestürzt hatten... ja, manchmal hatten sie dann doch vergessen, dass ihre Schwester um einiges kleiner und zerbrechlicher war als sie selbst. Aber.. darauf kam sie klar. Blaue Flecke machten ihr schon lange nichts mehr aus und man konnte sich schließlich auch auf andere Art und Weise rächen. Natürlich gab es dafür einen gehörigen Anpfiff ihrer Eltern, aber es war ein Unfall und Lukas, ihr Ältester Bruder, hatte sie auch direkt ins Krankenhaus gebracht, in dem ihre Tante arbeitete.
Im großen und ganzen, kann man sagen, dass Blake nicht wie andere Mädchen aufgewachsen ist. Sie spielte nicht mit Puppen, oder wollte sich unbedingt schminken... sie spielte lieber mit Autos, schraubte später auch an diesen herum, spielte Football oder auch Softball. Ihre Mom sagte immer, dass an ihr auch ein Junge vorbeigegangen wäre, dass man es bei dem ganzen Testosteron in der Familie aber auch gar nicht verhindern konnte, dass sich auch die Mädchen eher für andere Dinge anfingen zu interessieren. Aber dennoch versuchte sie auch mit den beiden Mädchen, Blake und ihrer Cousine, hin und wieder mal Mädchenkram zu machen. Mit... mehr oder weniger Erfolg eben. In der Schule war Blake, wie man es vielleicht erwarten könnte, auch nicht bei den Cheerleadern, sondern war im Schwimmteam der Schule. Wie ihr Dad immer sagte: Alles ist besser als Fußball. Denn viel Auswahl gab es für Mädchen leider nicht. Man könnte meinen, dass ihr Leben im allgemeinen wirklich harmonisch verlief.. allerdings änderte sich dies mit einem Schlag als Blake 14 Jahre alt war und ihre Mutter von der Arbeit nicht nach Hause kam. Die Geschwister warteten auch vergebens auf ihren Dad, der bis dahin auch noch auf sich warten ließ. In den Nachrichten war von einer Schießerei auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums die Rede gewesen, was, leider, in San Francisco nicht gerade selten vor kam. Von daher konnten sich die Kinder schon denken, wo sich ihr Vater befand.. als sie dann allerdings den Wagen ihrer Mutter auf dem Parkplatz entdeckten und Männer, die ein großes Laken neben dieses hielten, damit die Kamera´s eines der Opfer nicht filmen konnten....... dämmerte es den Geschwistern langsam. Der Anruf des Partners ihres Vaters kam leider zu spät, dass sie den Fernseher nicht einschalten sollten.. sie hatten es gesehen. Allerdings gingen die Kids zu diesem Zeitpunkt noch davon aus, dass ihre Mutter vielleicht nur verletzt worden war und sie sie im Krankenhaus besuchen konnten. Gesagt, getan. Lukas packte seine Geschwister in seinen Wagen und fuhr mit diesen in das nächstgelegene Krankenhaus, wo sie allerdings schon von ihrem Onkel abgefangen wurden. Lukas und er gerieten noch in einen Streit, in dem Blake und Jay, ihr jüngster Bruder, unbemerkt in das Innere des Krankenhauses gelangen konnten, während sich die Älteren draußen eine hitzige Diskussion mit ihrem Onkel lieferten. Durch die Gänge des Krankenhauses geirrt, kamen die beiden Kinder schließlich an der Notaufnahme an, wo Blake ihre Mutter entdeckte, wie die Ärzte um das Leben der Vierfachen Mutter kämpften. Jayden versuchte sie währenddessen abzulenken, damit er nicht sehen musste, wie ihre Mutter, Blut überströmt von den Ärzten umringt war.
Das gehört wohl zu den Bildern, welches Blake bis heute noch verfolgt. Die Ärzte, wie sie hin und her rannten, ihr möglichstes versuchten das Leben von Susan zu retten, bis der Herzmonitor eine Nulllinie zeigte und sich das piepen durch Blake´s Mark zog. Geschockt von diesem Anblick, wurde ihr ihr kleiner Bruder aus der Hand gerissen, ehe zwei große Hände sie packten und mit sich zogen. Ihr Dad. Er sagte kein Wort, allerdings war seine Miene derartig versteinert, dass es der 14 jährigen einen Stich versetzte. Noch nie hatte sie ihn so gesehen. Keith brachte die beiden jüngsten zu seinem Bruder und den Ältesten zurück, ehe er wieder im inneren des Krankenhauses verschwand. Lukas brachte seine Geschwister wieder nach Hause... das aber keiner von ihnen in dieser Nacht zum schlafen kommen würde, sollte niemanden wundern. Nur Travis, der zweitälteste, fragte seine Schwester was sie gesehen hatte, worüber sie aber nicht sprechen konnte, stattdessen in Tränen ausbrach und nicht wusste, wie sie ihren Brüdern das gesehene erklären sollte. der 9 jährige Jay hatte zwar nicht so viel gesehen wie sie, dennoch hatte auch er das Piepen vernommen und konnte sich denken, was das zu bedeuten hatte. Und am nächsten Morgen bekam Lukas die Nachricht.. Susan hatte es nicht geschafft. Ihre Verletzungen waren zu schwer, sodass sie den Ärzten unter ihren Händen verblutet war. Für die Geschwister brach eine Welt zusammen und auch erst 2 Tage später, ihr Onkel hatte sich in der Zwischenzeit um die Geschwister gekümmert, kam ihr Dad wieder nach Hause. Noch immer sagte er nicht ein Wort, stattdessen verschwand er mit einer Flasche, aus dem Schrank an dem die Kinder nichts zu suchen hatten, in seinem Büro und schloss sich darin ein. Man mag jetzt meinen, dass es sehr kalt von ihm war, seine Kinder in dieser Zeit so dermaßen von sich zu stoßen.. ja war es, aber wenn man bedachte, dass er einer der ersten war, die am Schauplatz waren und seine Frau in den Armen hielt, während er auf den Krankenwagen wartete, konnte man ihn vielleicht doch etwas verstehen. Die Kinder ließen ihn auch in Ruhe. Blake und Jay waren in diesen Tagen bei ihrer Tante und ihrem Onkel, damit sie sich nicht auch den Launen von Lukas und Travis auseinandergesetzt sehen mussten.
Eine Woche lang, hatte man von Keith nur den Schatten seiner selbst gesehen. Aus dem Haus hörte man in dieser Zeit auch das brüllen des Ältesten Sohnes, der wenigstens versuchen wollte, seinen Vater wieder ein wenig in die Realität zurückzuholen. Aber bis auf, dass Keith seinen Sohn gegen eine Wand drückte, bekam er keine Reaktion. Er hätte niemals zugeschlagen, doch selbst diese Reaktion verriet allen Kindern, dass es mehr als schlecht um ihren Vater stand. Blake und Jayden waren in der Zwischenzeit wieder mehr zuhause und während Jayden wohl versuchte das erlebte, irgendwie zu verdrängen und sich abzulenken, saß Blake vor dem Büro ihres Dad. Meistens in Gesellschaft des Familienhundes Rufus. Auch wenn ihr Dad keine Gesellschaft wollte, so sollte er wissen, dass jemand da war. Und das war wohl auch der Ausschlaggebende Grund, dass bald alle Geschwister, entweder zusammen, oder nur in Gruppen, vor der Tür saßen. Es war das Ende der zweiten Woche, als ihr Dad wieder herauskam und seine Kinder vor der Tür antraf. Dieses Bild muss ihn so dermaßen wieder in die Realität zurück katapultiert haben, dass er sich die beiden jüngsten schnappte, zu sich auf den Schoß hob und die beiden großen ebenfalls in seine Arme zog. Keith war nie ein sehr emotionaler Mann, gerade seinen Ältesten gegenüber nicht.. aber an diesem Abend brachen bei ihm sämtliche Dämme, da ihm bewusst wurde, wie er sich seinen Kindern gegenüber verhalten hatte. Dazu plagte ihn das schlechte Gewissen, dass er ihnen ihre Mutter nicht wieder mit nach Hause bringen konnte und er sich in das Loch so sehr hatte reinziehen lassen, dass er nichts anderes mehr sehen wollte. Es besserte sich. Keith schloss sich nicht mehr in seinem Büro ein und ging auch wieder zur Arbeit. Es musste ja schließlich weitergehen und außerdem.. musste noch eine Beerdigung geplant werden. Allerdings wurde dies von der Schwester ihrer Mutter übernommen, die aus Mexiko gekommen war, um ihrem Schwager und den Kids unter die Arme zu greifen. Sie wusste, dass der Cop, so eine harte Schale er auch haben mochte, bei der Planung wieder an seine Grenzen kommen würde. Es dauerte lange, bis Blake mit dem Verlust klar kam, genauso wie ihre Brüder.. aber immerhin hatten sie ihre Mutter verloren, die Gewaltsam aus dem Leben gerissen wurde.. das man sowas nicht einfach so weg steckte, sollte wohl niemanden wundern. Und auch nicht die Albträume die Blake in dieser Zeit hatte und teilweise auch noch immer hat, sollte niemanden wundern. Die Zeit heilt doch alle Wunden, nicht wahr? Vielleicht.. aber die Seelischen Wunden brauchten um einiges Länger um zu heilen.. oder wenigstens zu verblassen.. denn wirklich heilen, würde diese Wunde wohl niemals. Allerdings kamen die Kinder damit zurecht, ebenso wie Keith welcher irgendwann auch seine Trauer zulassen konnte. Spätestens nachdem Lukas seinen Abschluss in Jura gemacht hatte, musste er ja wieder auf der Höhe sein. Der Älteste machte seinen Abschluss, Travis war bei der Feuerwehr, Blake ließ sich zur Krankenschwester ausbilden und Jayden besuchte noch die Schule. Man sollte doch meinen, dass ein Vater in so einem Fall, mit Stolz geschwellter Brust herumstolzierte... und ja, dass tat er auch. Vor allem auch nachdem sich Lukas mit seiner langjährigen Freundin verlobt hatte und die beiden ihr erstes Kind erwarteten. Er würde Opa werden.. noch ein Grund mehr für ihn, weiterzumachen.
Es waren 5 Jahre vergangen, nach dem schrecklichen Tod ihrer Mutter und langsam konnte man davon sprechen, dass es der Familie wieder gut ging. Allerdings hatte es Keith in ihrer Alten Heimat nicht mehr ausgehalten, sodass er nach Mexiko gezogen war.. und daraufhin ihm seine Kinder folgten.. wenn auch nach und nach, aber gerade auch für Blake hatte es sich in gewisser Art und Weise angeboten, da es in Mexiko gerade viele freie Jobs in den Krankenhäusern gab. Blake war auch ausgezogen, sodass Keith und Jayden nun alleine in dem Haus waren.. aber das war kein Problem. Immerhin hatte er noch eines seiner Kinder, welches ihm noch ein paar Jahre erhalten bleiben würde. er hatte, nach dem Tod seiner Frau, eine ziemliche Verlustangst entwickelt, weshalb Blake und er noch einen großen Streit darüber hatten, als sie ausziehen wollte. Sie konnte ihn ja verstehen, aber er musste auch einsehen, dass seine Kinder nicht auf Ewigkeiten bei ihm bleiben würden.. und auch wenn sie auszogen, würden sie nicht aus der Welt sein. Etwas was Keith erst einmal verstehen musste und sich deshalb vielleicht auch etwas zu sehr an den jüngsten klammerte. Welcher dann doch hin und wieder zu seiner Schwester flüchtete, wenn er mal etwas Freiraum brauchte. Aber das alles hielt sich gut in Grenzen. Allerdings sollte es dies nicht gewesen sein. Blake war gerade auf ihrer Schicht im Krankenhaus, als ein Notfall reingebracht wurde. Gerade als sie den Sanitätern hinterher wollte, hielt ihre Tante sie auf. Es war ihr Vater. Sofort kamen die Erinnerungen an ihre Mutter damals wieder hoch, nur das sie jetzt selbst dabei sein konnte.. aber ob sie das wollte? Was, wenn sich das Wiederholte und sie ihren Vater sterben sehen würde? Doch entgegen der Bitte ihrer Tante, blieb sie und bangte um das Leben ihres Vaters. Ihren Brüdern hatte sie ebenfalls bescheid gegeben, die nicht lange brauchten, um selbst im Krankenhaus anzukommen. Es vergingen Stunden, in denen die Geschwister wieder um das Leben eines Elternteils bangen mussten, allerdings sollte sich die Geschichte von damals nicht wiederholen. Ihr Dad hatte überlebt! Allerdings hatte eine Kugel, welche ihn in den Rücken traf, sein Rückenmark durchtrennt, was hieß, dass er nie wieder laufen könnte. Ein Schock, natürlich.. aber er lebte und sie mussten nicht noch einen geliebten Menschen zu Grabe tragen. Keith wurde in ein künstliches Koma versetzt und eine Woche in dem Zustand gehalten. Eine Woche in welcher alle seine Kinder immer wieder im Krankenhaus waren, um nach ihm zu sehen. Blake schlief in dieser Zeit sogar auf dem Stuhl neben dem Bett ihres Vaters.. auch wenn sie wusste, dass er soweit über den Berg war und gute Chancen hatte. Aber sie selbst wollte bei ihm sein. Seine Hand halten.. ihm das Gefühl geben, dass jemand bei ihm war. Die Woche verging und Keith wurde aus dem Koma herausgeholt. Schnell kam er auch wieder zu Bewusstsein und konnte sich sogar noch an das meiste erinnern, was passiert war. Ob das jetzt unbedingt so gut war, darum konnte man sich streiten.. aber nun konnte sich die Familie sicher sein, dass er durch kommen würde. Allerdings war das ja noch nicht alles, womit Keith dann im Endeffekt noch klar kommen musste. Die Nachricht, dass er wohl nie wieder laufen würde können... naja, wie sollte man mit so einer Nachricht schon umgehen? Er war begeisterter Baseballer und Läufer.. dazu seinen Job den er damit nicht mehr ausführen konnte und und und und..
Er wurde depressiv, wieder einmal und, um es milde auszudrücken, unausstehlich. Blake hatte Mühe Lukas und Travis im Zaun zu halten, damit sie sich nicht regelmäßig mit ihrem Dad die Köpfe einschlugen.. die drei hatten einfach ein viel zu ähnliches Temperament, was öfters zu Konfrontationen zwischen ihnen führte.. wobei die beiden führenden dabei immer noch Keith und Lukas waren. Aber auch Blake musste sagen, dass diese Zeit alles andere als einfach für sie war. Da sie nicht wollten, dass ihr Dad wieder umziehen musste, hatten die Geschwister und einige aus der Familie zusammengeschmissen und bauten das Haus in Mexiko um, damit er weiterhin dort bleiben konnte und Jayden den ersten Stock für sich behalten konnte. Denn dieser würde noch eine ganze Weile länger zuhause bleiben, als er erst gedacht hatte. Zwar war er erst 14, wusste aber schon ganz genau was er nach der Schule machen würde und wusste auch, dass er sich danach um ihren Vater kümmern würde. Auch wenn dieser daran, zumindest im ersten Moment, kein großes Interesse hatte. Immerhin war er der Elternteil.. um diesen hatte man sich nicht zu kümmern... Er war ein sturer Hund, was er in den nächsten Jahren auch immer wieder zu hören bekam.. aber dennoch konnte er sich darauf verlassen, dass seine Kinder an seiner Seite sein würden.. egal wie oft er auch versuchte, sie weg zu beißen. Für Blake lief es eigentlich auch ganz gut. Sie machte ihre Ausbildung weiter, half ihrem Dad wo sie nur konnte und war Tante eines kleinen Neffen. Und ja.. auch hier musste es weitergehen und schließlich war Keith noch am Leben, wenn es etwas muffeliger als vorher.. aber damit kam man klar und irgendwann freundete er sich auch mit dem Umstand an, an den Rollstuhl gefesselt zu sein. Er machte sogar wieder Sport und spielte im Rollstuhl Basketballteam mit. Aufgeben? Man könnte meinen, dass es das Wort in dem Wortschatz der Skinners nicht gab. Sie rappelten sich immer wieder auf, egal wie viele Probleme es geben sollte. Und Probleme war auch wieder ein Stichwort, welches sich an Blake gehaftet hatte. Sie hatte in der Zwischenzeit ihre Ausbildung beendet und arbeitete im Krankenhaus von Mexico City, wo sie einen jungen Pfleger kennen lernte. Natürlich hätte sie auch in ihrem Krankenhaus bleiben können, in dem sie ihre Ausbildung gemacht hatte, allerdings wollte sie nicht das ihre Tante ihr die ganze Zeit auf die Finger schaute und es womöglich hieß, dass Blake irgendeinen Vorteil daraus ziehen würde, dass sie mit ihrer Tante zusammen arbeitete. Von daher entschloss sie sich für ein anderes Krankenhaus, auch wenn sie wusste, dass es nicht gerade die sicherste Gegend war und auch ihr Dad nicht gerade erfreut über diese Entscheidung war. Allerdings musste es ja auch dort Krankenschwestern geben, die sich um die Leute kümmerten.. von daher ließ sie dahingehend nicht mit sich diskutieren. Und sie sollte auch Recht behalten. Sie mochte das Krankenhaus, die Angestellten und auch die Patienten, die eingeliefert wurden. Meistens Afroamerikanische Mitbürger, aber bis heute, konnte sie nicht sagen, dass sie großartige Probleme mit diesen gehabt hatte.. klar gab es immer mal einen Querschläger, aber dabei war es auch Hautfarbenunabhängig. Arschlöcher gab es in jeder Nation. Blake selbst würde sich nicht gerade als Beziehungsmenschen ansehen, klar hatte sie schonmal die ein oder andere, aber wirklich das Ware war bisher nie dabei gewesen und schon gar nicht hatte sie in ihrer High School ihren Traummann gefunden, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen würde. Ja, sie tickte da in einigen Dingen anders als andere Frauen.
Aber auch sie war natürlich nicht aus Stein und so gab sie ihrem Kollegen David irgendwann nach und ging auf ein Date mit ihm. Klar, Berufliches und Privates sollte man voneinander trennen, aber sie war sich eigentlich sicher, dass sie dies konnte.. was auch der Wahrheit entsprach. Aber die Beziehung, die sich mit David aufbaute, entpuppte sich anfangs als gar nicht so schlecht. Sie verbrachten viel Zeit miteinander, während sie auf Arbeit eher auf Abstand zueinander gingen.. immerhin konnte Blake jemanden auch keine 24 Stunden um sich ertragen.. was noch nie so gewesen war. Die Beziehung ging 3 Jahre lang, bis Blake allerdings die Notbremse ziehen musste. David begann sie zu verfolgen, wenn sie mit ihren Freunden etwas unternehmen wollte, stand plötzlich in ihrer Wohnung, auch mitten in der Nacht und beobachtete sie beim schlafen und all solche Scherze. Er wurde ihr unheimlich, weshalb sie die Beziehung beendete und die Schlösser ihrer Wohnung austauschte. Man konnte schließlich nie wissen. Und damit hätte es sich für Blake auch erledigt gehabt.. wenn David denn mit der Trennung ebenso klar gekommen wäre.. dem war aber nicht so. Er begann sie im Krankenhaus zu verfolgen, tauchte in den Umkleidekabinen auf, oder verfolgte sie im Parkhaus. Und auch privat sollte es weiter gingen.. es entwickelte sich ein regelrechter Psychoterror, bis sie ihrem Vater davon erzählte und dieser, der immer noch gute Kontakte bei der Polizei hatte, einschritt. Ebenso wie Lukas, der mittlerweile als Anwalt arbeitete und Partner einer Kanzlei geworden war. Stalking war kein Kavaliersdelikt. Um sich etwas sicherer zu fühlen legte sich Blake einen Hund zu, beziehungsweise wurde ihr dieser von ihrem Vater geschenkt. Max. Welcher nun seit fast 4 Jahren stets an ihrer Seite war und einen sehr großen Beschützerinstinkt gegenüber seinem Frauchen entwickelt hat, wobei es sich noch im Rahmen hielt und er nicht alles und jeden weg biss, der sich nähern wollte. Durch ihren Bruder erwirkte sie eine Einstweilige Verfügung, dass sich David von ihr fernhalten musste und somit auch einen Krankenhauswechsel durchführen musste, da er ansonsten gegen die Auflagen verstoßen würde. Und es schien einige Zeit lang auch so, dass er sich daran halten würde und sie ihre Ruhe haben würde.. gerade auch weil sie wusste, dass er Angst vor Hunden hatte und sie Max eigentlich fast immer dabei hatte, mittlerweile auch im Krankenhaus, da er als Begleithund ausgebildet wurde und eingetragen war, um den Leuten, vor allem Kindern, die Angst vor dem Krankenhaus zu nehmen. Allerdings gab es auch Momente, in denen sie ihren Vierbeinigen Kumpel nicht dabei hatte.. so zum Beispiel wenn sie Trainierte und schwimmen ging. Vor 2 Jahren circa, sie war in der Halle um zu trainieren, beendete dies und war gerade dabei das Schwimmbad zu verlassen, als er ihr auflauerte und versuchte sie in seinen Wagen zu zerren. Nur durch Zufall kam der Nachtwächter vorbei und verhinderte das schlimmste. Er brachte sie nach Hause, beziehungsweise wollte sie zu ihrem Vater, welcher, wenn er gekonnt hätte, den Kerl sofort aufgesucht hätte. Natürlich passierte offiziell auch nichts und Blake erstattete Anzeige gegen ihn.. inoffiziell allerdings, sah er bei der Gerichtsverhandlung aus, als wäre er gegen einen Bus gelaufen.. wer weiß was ihm da passiert war.... Ende vom Lied.. er wurde verurteilt und eingesperrt. Zwar bekam er nur ein Jahr, aber das reichte ihr schon. So konnte sie sich eine neue Wohnung suchen, auch wenn sie weiterhin im selben Krankenhaus arbeitete.. doch dort kannte man ihn und er wäre sicherlich nicht so dumm, sich dort blicken zu lassen, nachdem was passiert war.
So zog Blake in die Nähe ihres Vaters in eine Wohnung. Das vielleicht auch noch ein wenig mehr Paranoia bei ihr mitschwang, war gut möglich.. vor allem nachdem klar wurde, dass David wieder auf freien Fuß war.. allerdings hatte sie bis dato nichts wieder von ihm gehört, was ihr eine gewisse Sicherheit gab. Sie wurde nicht nachlässig oder dergleichen, verschloss sich auch nicht, oder was auch immer.. aber sie war etwas vorsichtiger geworden, wenn es darum ging, Menschen in ihren inneren Kreis zu lassen. -tbc- |