So sehe ich aus (Avatar):

Das ist meine Geschichte (Stichworte reichen):
Luis war neun Jahre alt, als er das erste Mal verstand, dass seine Familie anders war. Die Männer, die jeden Sonntag mit kugelsicheren Westen zur Messe kamen, küssten seinem Vater die Hand, bevor sie das Kreuzzeichen schlugen. Die Gespräche beim Familienessen drehten sich nicht um Schulnoten oder Fußball, sondern um Lieferungen, Territorien und stillschweigende Abmachungen mit Namen, die nie laut ausgesprochen wurden. Doch inmitten dieser Welt wuchs Luis mit einem Herzen auf, das zu groß für das Schweigen werden würde. Er war der Erstgeborene. Der Erbe. In ihm ruhte die Zukunft einer der mächtigsten Familien Mexikos – der Castellanos. Und obwohl die Familie loyal, gläubig und traditionsbewusst war, fühlte Luis sich früh wie ein Fremder in ihrem Schatten.
Seine Kindheit war geprägt von stummen Blicken und unausgesprochenem Stolz, aber auch von Kontrolle und Gewalt. Besonders zwischen ihm und seinem Vater lag stets ein unsichtbares Band aus Erwartung und Misstrauen. Sein Vater war hart, berechnend, einer, der nie vergaß. Mit sechzehn wurde seine Schwester Alena ungeplant schwanger – etwas, das sie niemandem erzählte, außer Luis. Er war ihr Fels in jener stürmischen Zeit, ihr einziger Verbündeter. Luis hatte sie gehalten, ihr die Hand gereicht, während sie etwas verlor, das sie niemals zurückbekommen würde.
Etwas zerbrach damals in ihm – nicht nur wegen Alena, sondern wegen der Angst, die sie dazu getrieben hatte. Wegen einer Familie, die über Ehre sprach, aber keine Gnade kannte. Es war der Moment, in dem er wusste: Wenn er je an der Spitze stehen würde, würde sich etwas ändern.
Luis war klug – das hatte sein Vater früh erkannt – und mit Anfang zwanzig begann er, stärker in die Geschäfte eingebunden zu werden. Die Schlafmohnplantagen waren ein lukratives Geschäft mit tiefen Wurzeln. Doch Luis hatte eigene Vorstellungen. Er wollte weg von der Gewalt, den alten Allianzen und dem Blutgeld. Er träumte von Modernisierung: Geldwäsche durch Technologie, legale Frontunternehmen, internationale Investitionen – neue Wege für ein altes Imperium.
Als er eines Tages seinem Vater vorschlug, sich aus der traditionellen Opiumproduktion schrittweise zurückzuziehen, lachte ihn sein Vater aus. Doch Luis blieb hartnäckig. Seine Visionen wurden konkreter, seine Worte schärfer. Und dann – in einem Moment der Offenheit – sprach er über etwas, das einen Sturm auslöste: Er wolle die Praxis beenden, Ehen innerhalb der Familie zu arrangieren. „Wir sind keine Könige aus dem Mittelalter,“ hatte er gesagt. „Blut ist kein Besitz.“
Sein Vater war explodiert. Es war, als hätte Luis den Boden selbst entweiht. Zwischen Vater und Sohn entbrannte ein Streit, der Tage dauerte, gefüllt mit Vorwürfen und Enttäuschungen. Der Bruch war endgültig. Luis verschwand – im Alter von 23 Jahren, auf dem Höhepunkt seiner Integration in die Familie, ging er. Niemand wusste, wohin. Niemand wagte es, zu fragen.
Während die Castellanos den Namen Luis aus ihren Gesprächen verbannten, baute er im Verborgenen etwas Eigenes auf. Die Kontakte, die er während seiner Familienzeit geknüpft hatte, nutzte er, um ein neues Netzwerk zu erschaffen – eines, das auf Diskretion, Technologie und langfristigen Investitionen beruhte. Er wurde ein Schatten in der Unterwelt, jemand, über den man flüsterte, aber nie sprach. Er mied Blutvergießen, mied die Öffentlichkeit. Stattdessen gründete er Firmen, ließ durch Strohmänner investieren, baute legale Firmenstrukturen, startete Projekte in Lateinamerika, Asien und Europa. Niemand verband diesen diskreten Emporkömmling mit dem einstigen Thronfolger der Castellanos. In dieser Zeit lernte er eine Frau kennen – stark, unabhängig, außerhalb des Familienuniversums. Sie schenkte ihm etwas, das er nie kannte: Freiheit. Sie bekam Zwillinge mit ihm, und Luis erlebte zum ersten Mal, wie es war, Vater zu sein – ohne Furcht, ohne Kontrolle. Er erzog seine Kinder mit Liebe, nicht mit Macht. Doch Alena vergaß er nie.
Alena war seine kleine Schwester gewesen. Diejenige, die ihm an Sonntagen heimlich Süßigkeiten in die Tasche schob, wenn er beim Beten das Gesicht verzog. Diejenige, die ihn mit großen Augen ansah, wenn er etwas kluges sagte.
Als Luis in den Nachrichten sah, dass sie mit ihrem Cousin Juan verlobt war – ein arroganter Politiker, selbstverliebt und ehrgeizig –, zog sich etwas in seiner Brust zusammen. Juan war der Sohn jenes Onkels, mit dem sein Vater seit Jahren im Streit lag. Die geplante Hochzeit sollte wohl anscheinend die Spaltung heilen. Auf Alenas Rücken. Luis wusste, was das bedeutete. Sie würde geopfert werden. Wie so viele vor ihr. Er zögerte nicht lange. Nach dreizehn Jahren Abwesenheit kehrte er zurück. Nicht in Pomp, nicht mit Eskorten – sondern still, kontrolliert, mit der Autorität eines Mannes, der nichts mehr zu beweisen hatte.
Luis war nicht mehr der Sohn, der einst gegangen war. Er war ein Vater, ein Visionär, jemand, der seine Familie nicht vernichten, sondern retten wollte – auch vor sich selbst. Er wusste, dass Macht Wandel braucht. Dass Liebe stärker sein kann als Blut. Und dass Loyalität nur dann etwas bedeutet, wenn sie freiwillig ist.Die Castellanos standen am Scheideweg. Und in ihrer Mitte: Luis. Er würde nicht zulassen, dass Alena geopfert wurde. Nicht für Frieden, nicht für Politik, nicht für Macht. Er war gekommen, um ihr die Freiheit zu geben, die er sich selbst einst genommen hatte. Und vielleicht – nur vielleicht – würde seine Rückkehr nicht nur Alena retten, sondern auch den Namen Castellanos zu etwas Neuem machen.
Was ich suche:
Ich bin etwas aus der Übung, der letzte Charakter ist 6 Jahre her 🫠 daher hoffe ich, dass die Story doch einigermaßen gut ankommt. Selbstverständlich kann ich auch Änderungen vornehmen.
Onlinezeiten:
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Da mach ich gern mit:
Hier die Dinge die neben dem Hauptplay/Nebenplay noch benutzt werden.
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Welcher Schreibtyp bist du?
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Playaktivität
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